Cornelia A. Köndgen

Selbstpsychologie

Die Selbstpsychologie wurde von Heinz Kohut (1913-1981) in Weiterführung seiner Narzissmus-Theorie aus der klassischen Psychoanalyse entwickelt. Für seine neue psychoanalytische Selbstpsychologie bedeutet Empathie stellvertretende Introspektion in die innere Welt eines anderen Menschen, die sowohl der Beobachtung als auch der therapeutischen Beziehung dient, also das einfühlende Eintauchen der Analytiker_in in die Welt der Patient_in, ohne den Stand der Beobachtung aufzugeben.

Der Begriff des Selbst nimmt bei Kohut eine zentrale Stellung ein. Er beschreibt es als psychische Struktur, die sich aus der fördernden Beziehung des Individuums zu wichtigen Bezugspersonen, den “Selbstobjekten” (Kind und Eltern oder später Patient_in und Analytiker_in) entwickelt.

Positive Selbstobjekterfahrungen sichern in der Kindheit den Aufbau des Selbsterlebens. In der therapeutischen Arbeit sind sie das Fundament für Heilung und Neubeginn.